Die rückwärtige Fassade wurde neu verputzt und hell gestrichen. Die Betonplatten der über die gesamte Fassadenbreite reichenden Balkonschicht wurden einer aufwändigen Betonsanierung unterzogen. Die alten Geländer wurden durch neu gestaltete, verzinkt belassene Flachstahlgeländer ersetzt. Die horizontalen Geländerstäbe erzeugen durch ihre, in drei Abständen variierende Setzung, eine belebte Fassadenansicht. Je Geschoss wurden sie aus neun gleichwertigen Geländerelementen zusammengesetzt. Lediglich die mittleren Geländerfelder, die Zugänge zu der Fluchtleiter bieten, mussten abweichend vom Standardmodul individuell angefertigt werden. Die vorgeschriebene, dreiläufige Fluchtleiter wurde im gleichen Stil wie die Geländer gestaltet und entsprechend der geltenden Brandschutzbestimmungen angebracht. Zuletzt erhielten zwei der drei erdgeschossigen Wohnungen einen zuvor nicht vorhandenen, privaten Außenraum in Form einer großzügigen Terrasse, welche auf dem Dach des darunter befindlichen Hofgebäudes aufliegt. Die Geländer sind aus unbehandeltem Rohstahl und durchgängig mit einer Struktur perforiert, deren Form sich aus dem Strukturputz der neu gestalteten Hoffassaden ableitet.
Rückgebäude:
Das dreigeschossige Rückgebäude wurde durch umfangreiche Umbaumaßnahmen modernisiert und für die aktuelle Nutzung in ein Gemeinschaftsbüro transformiert. Hierfür wurde der erdgeschossige Bereich, in dem sich Zellenbüros befanden, komplett zurückgebaut und entkernt. Der neu geschaffene, großzügige Büroraum erhielt neben einem separaten repräsentativen Eingang vergrößerte Fensterflächen. Die damit verbundenen Eingriffe in die Fassade wurden genutzt, um dem gesamten Gebäude ein neues Erscheinungsbild zu geben. Erdgeschossig wurde ein gezackter, hellgrauer Strukturputz angebracht, der sich auch durch seine Farbgebung von dem glatten, weißen Putz der beiden Obergeschosse abhebt. Die dezenten, ebenfalls in weiß gehaltenen Fensterfaschen sind je nach Tageszeit und Lichteinfall in unterschiedlicher Intensität ablesbar. Im Erdgeschoss bilden die neuen, anthrazitfarbenen Holz-Alu-Fenster einen markanten Kontrast zur hellgrauen Fassade. Im Innenraum wirken die zwei Meter hohen Fenster mit ihren massiven Flügeln aus Eichenholz sehr hochwertig – eine Qualität, die sich auch in dem quadratischen Hirnholzparkett widerspiegelt, das auf dem Fußboden verlegt wurde.
Garagen
Auch der Garagentrakt mit dem an das Vorderhaus angrenzenden Nebenraum wurde umfassend saniert und für zukünftige Nutzungen vorbereitet. Das Dach wurde gedämmt und die alte Wellblechdeckung durch ein langlebiges Kupferdach ausgetauscht. Die Garagenböden wurden ebenfalls gedämmt und in Anlehnung an ihre bisherige Nutzung mit einem Boden aus versiegeltem Asphalt belegt. Elektrik, Heizung, Lüftung und Oberlichter wurden hinzugefügt, so dass die einzelnen Garagen in Zukunft auch als kleine Studios, Werkstätten oder Besprechungsraum genutzt werden können. Die bisherigen Garagenrolltore aus grellem Türkis wurden ausgetauscht und durch doppelflügelige Eichentüren mit Glaseinsatz ersetzt. Der Außenputz wurde wie auch beim Hinterhaus als grauer Strukturputz ausgeführt, um ein stimmiges Gesamtbild aller Hoffassaden zu erhalten. Alle auf den Hof führenden Ein- bzw. Ausgänge sind durch anthrazitfarbene Türen und davor befindliche Stufen als einheitliche und gleichwertige Eingänge kenntlich gemacht. Auch das an das Vorderhaus grenzende Nebengebäude wurde in diesem Stil saniert.
Hofgestaltung
Vor dem Umbau diente der Hof ausschließlich als Zugang zu den Garagen und Büros des Hinterhauses. Die zuvor ansässige Sanitärfirma nutzte den Hof als Lager- und Parkplatz. Dieser Nutzung entsprechend war der Hof komplett asphaltiert und besaß keinerlei Aufenthaltscharakter. Diese Situation wurde durch das umfassende Entfernen der vorhandenen Asphaltfläche aufgelöst. Die Bereiche wurden gepflastert und durch drei Baumfelder für zwei Magnolienbäume und eine Felsbirne begrünt. An der Stützmauer zum Nachbargrundstück wurden weitere Pflanzbereiche angelegt. Hortensien und wilder Wein bewachsen die Mauer und das neue Rankgerüst und bilden zukünftig eine grüne Wand. Eine weitere Begrünung des Innenhofes mit Topfpflanzen rundet das revitalisierte Erscheinungsbild des Innenhofs ab. Fest installierte Bänke aus Stahl und Holz laden nun zum Verweilen ein.
Materialien
Bei der Umsetzung des Projekts wurde auf eine abgestimmte, hochwertige Materialwahl, ökologische Produkte und eine dezente Farbgebung mit ausgewählten Akzentfarben geachtet. Lediglich das Vordergebäude erhielt mit dem kräftigen Rot ein auffälliges Erscheinungsbild und trägt damit zu einem lebendigeren Straßenbild bei.