Die Stadt Hofheim am Taunus verfügt mit ihrer, von Fachwerkhäusern geprägten Innenstadt über eine hohe räumliche städtische Qualität. Die Kleinteiligkeit der mittelalterlichen Stadtstruktur, mit ihren vielen Gassen und verwinkelten Straßen, sowie Mauern und Giebeldächer, bestimmen das Bild der Kernstadt. Das Gebiet südöstlich der Altstadt, mit Chinoncenter, Rathaus, sowie weiteren Großbauten, bedeutet einen enormen Maßstabssprung.
Der vorliegende Entwurf versucht an dieser Schnittstelle, zwischen kleinteiliger Altstadtbebauung und großflächigen Neubauten als Bindeglied zu fungieren. Zwei sich verschneidende, unterschiedlich hohe Baukörper definieren durch ihre präzise Setzung einen neuen Stadtraum, der zwischen pitoresker Innenstadt und beliebtem Einkaufszentrum als neuer Ort des Verweilens vermitteln soll.
So entsteht auf der stadtzugewandten Seite ein öffentlicher Bibliotheksvorplatz, auf der stadtabgewanden Seite ein, durch eine Mauer umfriedeter intimer Bibliotheksgarten.
Das Gebäude einer Stadtbibliothek hat in seiner Funktion als Ort der Wissensvermittlung und der Überlieferung kultureller Werte sowie als öffentliches Gebäude eine besondere Stellung innerhalb des Gefüges einer Stadt. Gekoppelt mit dem Stadtarchiv enthält es neben sämtlichen Sparten der Literatur auch das Gedächtnis der Stadt Hofheim.