BUG — Neue Mediathek für die Burg Giebichenstein

Projekt: 014 BUG
Aufgabe: BUG - Neubau einer Mediathek im Kontext des historischen Gebäudeensembles
Projektart: nicht offener Realisierungswettbewerb
Jahr: 2011
Lage: Halle (D)
Bauherr: Landesbetrieb Bau des Landes Sachsen-Anhalt (LBB)
Projektpartner: hjp-architekten, Grafenrheinfeld/Gießen
Mitarbeiter: Tobias Bloh
Burg Giebichenstein und Villa Steckner tragen als identitätsstiftende Bauten des „Campus Kunst“ und „Campus Design“ maßgeblich zum Charakter der Kunsthochschule Burg Giebichenstein bei. Einen neuen voluminösen Repräsentationsbau zwischen die beiden historischen Villen zu stellen, würde den Charakter des Standortes und der Hochschule negieren. Der vorgeschlagene Entwurf lässt den Villen weiterhin Raum, setzt aber ein neues Zeichen auf dem Campus, indem er verborgene Potentiale nutzt und bestehende Qualitäten stärkt. Der Entwurf entfaltet zur Straße hin ein sehr geringes oberirdisches Volumen und integriert sich so behutsam in die vorhandene Villenstruktur. Prägend für das neue Ensemble ist eine gläsernen Box und ein diffus leuchtender Kubus, der zurückversetzt am neu entstandenen Platz steht. Während sich der Kubus der Mediathek mit seinen großzügigen Verglasungen zum Campus öffnet, zeigt die kleine, gläserne Box zeigt mit einem Schaufenster, in dem sich die Bibliothek/Hochschule präsentieren kann, in Richtung Stadt. Die reine Form und der architektonische Ausdruck des Kubus bilden ein markantes Zeichen; der Kubus ist in seinem Selbstverständnis jedoch mehr Pavillon als Villa. Durch seine präzise Setzung und Orientierung nimmt er verschiedene städtebauliche Funktionen ein:            
zum einen fungiert er durch seine zentrale Lage und deutliche Sichtbarkeit als repräsentatives Gebäude, wie es für eine öffentliche Hochschulbibliothek angemessen ist, ohne jedoch die Fluchten und Sichtachsen der bestehenden Villen zu beeinträchtigen, zum anderen bildet er im größeren Maßstab gemeinsam mit der Villa und dem Villaanbau ein harmonisches Ensemble, das den grünen Freiraum vor der Mensa einrahmt und auch das westlich gelegene Lehrklassengebäude miteinbezieht, wodurch ein einladender Werkhofcharakter entsteht.  Reduzierte Materialien und Farben sowie die klare geometrische Formensprache geben dem Gebäude von außen eine skulpturale Anmutung. Im Inneren wird dies durch individuelle wohlproportionierte Räume und inszenierte Blickbeziehungen fortgeführt. Der Kubus ist ein zeichenhaftes Gebäude, diffus und präsent, identitätsstiftend und zurückhaltend. Er ist sowohl Solitär, als auch selbstverständlicher Teil des Campus, in den er sich einfügt.

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