Konzept
Die Burg zeigt sich dem Betrachter zunächst als unverrückbares und unveränderliches Postkartenmotiv, bei genauerer Betrachtung und Begehung sind jedoch viele verschiedene Zeitschichten aus unterschiedlichsten baulichen Epochen erkennbar. Ihren Charakter hat sie wie ein Palimpsest – also ein mittelalterliches Schriftstück, dessen Text abgekratzt und neu beschrieben wurde – stets verändert und der Zeit und der jeweiligen Nutzung angepasst. Das Erscheinungsbild ist also eine komplexe Überlagerung von alt und neu, das durch die Interferenz einen ganz eigenen Reiz ausstrahlt.
Die denkmalfachliche und städtebauliche Verträglichkeit vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit fordert ein integratives Konzept als Lösungsansatz: Der Neubau soll hier als zentrales Bindeglied den schwer zu nutzenden und historisierenden Wehrgang von 1933 ersetzen, um so zwischen den Bestandsbauten des alten Hotels im Westen und dem Torbau im Osten vermitteln zu können. Dieser Eingriff wird die Mantelburg reaktivieren sowie die Aufenthaltsqualität und Erlebbarkeit im südlichen Bereich der Burg erhöhen.
Dabei bilden die privaten, blickgeschützten Zimmer an der Südseite die Basis für die öffentlichen Bereiche in den Geschossen darüber.