HIM_Neubau Kinderhaus

Aufgabe: Neubau Kinderhaus Himmelszelt
Projektart: nicht offener, hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
Jahr: 2022
Lage: Bad Heilbrunn
Status: Wettbewerbsbeitrag
Projektpartner: Lisa Schwaigert, Merz Kley Partner
Der Baukörper für das neue Kinderhaus in Heilbrunn wird an der westlichen Grenze des Wettbewerbsgebietes positioniert und entlang der künftigen Haupterschließung, der alten Kastanienallee ausgerichtet. Betreten wird das Kinderhaus aus der Richtung Südwesten, in der Achse zwischen der vorgesehenen Neubebauung und der gewachsenen Ortsmitte. Die gefaltete Dachform greift die Gliederung des Gebäudes auf und ergänzt dabei die Dachlandschaft der geplanten Nachbarbebauung mit ihrem Hochpunkt am Turm der Christuskirche. Um die Körnung aus dem Bebauungsplan aufzugreifen, das Gebäude zu gliedern und den Baumbestand vollständig zu erhalten, sieht die Planung einen Versatz im Volumen des Kinderhauses vor. Dieser bildet einen dem Ankommenden zugewandten Eingangsbereich aus. Durch die Setzung des Gebäudes an der westlichen Grenze wird im Norden ein separater Bereich für die Anlieferung der Küche über den Malachias-Geiger Weg geschaffen. Hier entstehen die behindertengerechten Stellplätze, der Standplatz für Abfallbehälter, die interne Erschließung, sowie Fahrradstellplätze für das Personal.
Auf dem Lindenhügel im Osten entsteht so für die Kinder ein großzügiger, zusammenhängender, und überschaubarer Freiraum in unmittelbarer Nähe zur Christuskirche. Der Außenbereich der Kinderkrippe wird hingegen unmittelbar vor den Gruppenräumen in der durch Kastanien natürlich verschatteten, westlichen Ecke an der Allee angeordnet. Getrennt werden diese Bereiche durch den großzügigen Eingangsbereich im Süden mit angrenzendem Plätzchen vor dem Essensbereich. Der Baukörper greift behutsam in die Topografie ein. Durch die Ausrichtung der Dachform scheint sich das Kinderhaus unterhalb des Lindenhügels aus der Landschaft heraus zu entwickeln, wobei diese ungestört und weiterhin klar wahrnehmbar bleibt. Der kompakt konzipierte Baukörper ist in drei ablesbare Kubaturen unterteilt und weist über beide Etagen die gleiche räumliche Struktur auf. Jedes Geschoss bildet dabei zwei Cluster aus, die jeweils über den Verteilerbau verbunden sind. Im Erdgeschoß befindet sich im östlichen Cluster der Speisebereich mit Küche im Norden. Vorgelagert wird hier das sogenannte Plätzchen vorgeschlagen, welches den Speisebereich zum Außenraum hinein erweitert und mit den umliegenden Sitzstufen vielfältige Möglichkeiten zur pädagogischen Nutzung und Bespielung bietet. Das befestigt e Plätzchen bildet ein Zentrum am Eingang des Kinderhauses und vermittelt hier zwischen den Bereichen der jüngeren und älteren Kinder. Im westlichen Cluster des Erdgeschosses ist die Kinderkrippe untergebracht, wobei ihr separater Außenbereich unmittelbar vorgelagert ist. Die beiden Cluster im Obergeschoß nehmen jeweils die Räumlichkeiten des Kindergartens auf. Entlang der Südfassade befinden sich die Gruppenräume mit jeweils dazwischen liegenden Sanitärkernen, während die Gruppen-, Aktivitäts- und Nebenräume zum Norden hin aufgereiht sind. Der mittlere Gebäudeteil bildet den einladenden Eingangsbereich mit zentral gelegener Treppe aus, der eine einfache Orientierung und die Verteilung über kurze Wege im Kinderhaus gewährleistet. So finden Kinder und Eltern schnell zu den Garderoben im Obergeschoß des Zwischenbaus. Durch die Ausbildung von Brandabschnitten kann der großzügige Garderobenbereich mit Rutschtreppe als offene Spiellandschaft den Kindern zugänglich gemacht werden. Die Begegnung und der Austausch zwischen den Gruppen wird durch dieses zentrale Gelenk gefördert. Gleichzeitig weiten sich die Spielflure zu Sitznischen auf und bilden gruppenraumseitig wertvollen Stauraum. Sichtverbindungen aus den Gruppenräumen in die angrenzenden Bereiche werden mittels großzügig verglaster Bereiche sichergestellt. Durch die zusammengelegten, zentral gelegenen Garderoben sind die Kindergartenbereiche einfach als reine Hausschuhbereiche nutzbar. Der Garderobenbereich im OG des Zwischenbaus mündet in einer geräumigen Terrasse mit Zugang zum Garten über den Laubengang. Somit können die Kinder aus den Gruppenbereichen kommend, auch bei schlechtem Wetter dort die Schuhe wechseln bevor es zum Spielen auf die Terrasse oder in den Außenbereich geht.

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