GVS_Grünes Viertel Stephansstift

Aufgabe: Entwicklung von Pflege- und Seniorenwohnen
Projektart: nicht offener, hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
Jahr: 2023
Status: Annerkennung
Projektpartner: dietrich untertrifaller
Mitarbeiter: Nikola Savic, Lisa Leitgeb, Max Niggl, David Hammer
Städtebauliche Einordnung Der Masterplan des „Grünes Viertel Stephansstift“ sieht an der südlichen Spitze des Entwicklungsgebietes einen fünfseitigen Solitär mit Innenhof vor. Er schließt das nach Süden spitz zulaufende Quartier ab und ist durch seine prominente Lage das Gesicht des Quartiers. Das imposante und identitätsstiftende Gebäude des Annastifts ist direkter Nachbar im Osten. Um der prominenten Lage des Baukörpers gerecht zu werden, wird die Erdgeschosszone mit Eingängen an allen Fassadenseiten versehen. Dabei erhält das Pflegewohnheim zwei Eingänge: der Haupteingang befindet sich im Westen und ist von der Kirchröder Straße aus beiden Richtungen kommend sichtbar. Er bildet die Adresse des Pflegewohnheims. Der zweite Eingang ist nach Osten zum Annastiftsgebäude und den dort vorhandenen Parkplätzen ausgerichtet. Hier stehen auch die Besucherparkplätze. Beide Eingänge sind durch eine attraktive Verbindung im Gebäudeinneren miteinander verknüpft. Die südliche Fassade erhält den Eingang zu Café und Multifunktionssaal, die in Verbindung mit dem grünen Quartiersplatz an der Spitze des Baufelds auch übergeordnet für das gesamte Quartier öffentlich genutzt werden können. An den beiden nördlichen Fassaden sind die Zugänge zum Arzt und dem Versorgungstrakt positioniert.
Ein großer Gebäudedurchstich verbindet den halböffentlichen Innenhof mit dem nördlich Grünraum des angrenzenden Baufelds. Der Innenhof selbst ist einerseits geschützter Außenraum der Tagespflege, andererseits dient er der Quartiersnachbarschaft als ruhiger. Er ermöglicht die Begegnung zwischen Jung und Alt, zwischen Bewohnern und Nachbarn und hat so inklusiven Charakter Das Gebäude verknüpft sich so auf allen Seiten mit seiner unmittelbaren Nachbarschaft und wird durch das Angebot quartiersübergreifender Funktionen zu einem vernetzenden Baustein innerhalb des neu entstehenden Viertels.Organisation der Nutzungen Das Erdgeschoss schafft durch präzise gesetzte Eingänge und die innere Erschließungsstraße eine klare und übersichtlich Funktionszuordnung. Von der am Haupteingang positionierten Rezeption und dem dort befindlichen Haupterschließungskern können alle öffentlichen Bereiche des Wohnheims erschlossen werden: Das Pflegewohnen in den drei Obergeschosses, das Betreute Wohnen im Dachgeschoss ebenso wie die internen Funktionen der Verwaltung, des Ambulanten Dienstes und der Mitarbeiterumkleiden in EG und UG. Die Tagespflege bildet im Erdgeschoss eine separate Einheit mit direktem Zugang zum Innenhof in unmittelbarer Nähe des Nebeneingangs. In Sichtweite zum Foyer kann zudem der Multifunktionssaal erreicht werden. Er ist so positioniert, dass er einerseits als interner Veranstaltungssaal mit Zugang zum Innenhof genutzt werden kann. Andererseits kann er durch einen separaten, im Süden gelegenen Eingang extern erschlossen werden und eine quartiersübergreifende Rolle einnehmen. Die daneben befindliche Cafeteria nutzt den gleichen externen Eingang und ist an der prominenten süd-östlichen Ecke gegenüber des Annastifts positioniert. Die Versorgungsbereiche des Gebäudes befindet sich, abseits der öffentlichen Eingänge und Einsehbarkeit, im nördlichen Gebäuderiegel. Er kann über einen eigenen internen Erschließungskern alle Stationen des Wohnheims erreichen und die internen Funktionsabläufe abwickeln. Weiterhin befindet sich eine unabhängige Gewerbeeinheit mit Arztnutzung im nordwestlichen Gebäudeteil des Erdgeschosses. Bei den drei Geschossen der Pflegewohnnutzung sind vor allem die gemeinschaftlichen Bereiche an den drei Ecken des Gebäudes charakteristisch. Sie erhalten durch eine skulpturale Fluraufweitung Großzügigkeit, welche durch die angegliederten Terrassen mit Blicken in die Umgebung erweitert werden und sich so der Nachbarschaft zuwenden. Dadurch wird die Orientierung innerhalb des Geschosses gestärkt. In unmittelbarer Nähe dieser Aufweitungen liegen außerdem das Haupttreppenhaus mit dem Bettenaufzug bzw. die beiden ergänzenden Erschließungskerne. Im Dachgeschoss befindet sich der Bereich des Betreuten Wohnens. Sich nach Außen orientierende Einzelzimmer werden durch sechs kleine Wohnungen ergänzt, die sich zum Innenhof hin orientieren. Diese können als Wohnungen für ältere Paare, für kleine Alten- WGs oder als Gäste- oder Mitarbeiterwohnungen angeboten werden. Auch hier befinden sich die Gemeinschaftsbereich verteilt über das Geschoss in den drei Ecken. Ergänzend zum geforderten Raumprogramm wird ein großer Therapieraum für das gesamte Wohnheim angeboten, ebenso wie eine große Dachterrasse in Richtung Süden.

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